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Felix Mendelssohn - gestern und heute
Portrait Mendelssohn
Foto Costa Leemage
Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift: Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)

Der 200. Geburtstag des Komponisten wird in der Musikwelt gebührend gefeiert. Festkonzerte, die Leipziger "Mendelssohn-Tage" im August und große Ausstellungen lassen Leben und Werk des Komponisten transparent werden.

 

Ein gefeierter Komponist und geschätzter Gewandhauskapellmeister, der Begründer der ältesten Musikhochschule in Deutschland: Felix Mendelssohn Bartholdy ist eine der größten Musikerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Aber warum ist er eigentlich immer nur "halb" gefeiert worden?

 

Zwischen Geist und Geld

 

Ein Zimmer Mendelssohns in Leipzig
Foto Picture allianceBildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift:  Wohlhabende Familie: ein Zimmer in Mendelssohns Leipziger Wohnhaus


Eine wohlhabende Bankiers – und Künstlerfamilie im Berlin des frühen 19. Jahrhunderts, ein aufgeschlossenes geistiges Klima: Väterlicherseits war Felix Mendelssohn ein Enkel des bedeutenden Philosophen Moses Mendelssohn, sein Vater war Kompagnon in der Bank seines älteren Bruders Joseph. Seine Mutter Lea kam aus einer Fabrikantenfamilie. Man verkehrte mit Künstlern der Zeit, veranstaltete zu Hause regelmäßig musikalische Aufführungen.

 

 

Der jüdisch-christliche Künstler

 

Die Familie übersiedelte nach Hamburg. Hier wurde 1805 seine Schwester Fanny geboren. Als weitere Geschwister folgten Rebecca und Paul. Die Kinder der Mendelssohns wurden von Geburt an christlich erzogen und protestantisch getauft, 1822 konvertierten die Eltern zum Christentum. Felix wurde, wie seine Geschwister, gar nicht erst in der jüdischen Gemeinde angemeldet. Er hat jüdisches Brauchtum und die jüdische Religion nicht mehr kennen gelernt. Ein Gleichstellungsedikt hatte schon 1812 dafür gesorgt, dass jüdische Bürger sehr schnell in den Mittelstand und ins wohlhabende Bürgertum vordrangen. Die Mendelssohns waren ein Paradebeispiel für gesellschaftlich voll integrierte deutsche Juden. Seine jüdische Herkunft spielte für Felix Mendelssohn keine Rolle mehr.

Dass sich das Blatt in Deutschland einmal radikal wenden würde, bewies ab 1933 das "Dritte Reich". Die Nationalsozialisten konfiszierten nicht nur die materiellen Güter der weit verzweigten Familie Mendelssohn, sie verboten auch die Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy – ein Schlag, von dem sich die Wertschätzung des bis dahin gefeierten Musikers bis heute nicht völlig erholt hat.

 

 

Spuren in Berlin

 

 

Mendelssohns Grabmal in BerlinBildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift:  Das Grabmal Felix Mendelssohns in Berlin


1811 zog die Familie von Hamburg wieder nach Berlin. Man holte sich professionelle Musiker ins Haus, die die wöchentlichen Hauskonzerte gestalteten. Felix spielte Klavier und Cello und komponierte Werke für diese Gelegenheiten. Seine Großmutter schenkte ihm eine Abschrift der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach: der Auftakt der Bach-Renaissance. Mendelssohn gründete einen Chor, der sich ausschließlich der Musik von Johann Sebastian Bach widmen sollte. Der große Thomaskantor war damals der Öffentlichkeit nahezu unbekannt. Mendelssohn setzte eine Aufführung der Matthäus-Passion durch – die erste nach Bachs Tod. Und ein Meilenstein für das Musikleben in Berlin. Die Bach-Pflege in der Stadt geht noch heute darauf zurück. Rund zwanzig Jahre lebte Mendelssohn in Berlin – und äußerte sich oft ziemlich negativ über die Verhältnisse in der Stadt. Aber immerhin: An Mendelssohn-Denkmälern mangelt es in Berlin heute nicht. Das Grabmal von Felix befindet sich auf dem Dreifaltigkeits-Friedhof in Berlin-Kreuzberg, es gibt einen Mendelssohn-Park, und eine Mendelssohn-Gesellschaft widmet sich der Pflege seines Nachlasses.

 

 

Leipzig ist Mendelssohn-Stadt

 

Mendelssohn-Ufer in Leipzig
Foto: Waltraud Grubitzsch, dpa


Internationale Konzertreisen, erfolgreiche Uraufführungen der berühmten  "Sommernachtstraum"-Ouvertüre, etlicher Konzerte und seiner "Walpurgisnacht", dann – nach Stationen in Frankfurt und Düsseldorf als Generalmusikdirektor der Stadt – das Angebot, Gewandhauskapellmeister in Leipzig zu werden. Eigentlich hatte er nie eine feste Anstellung annehmen wollen. Dann wurden es zwölf Jahre, in denen er die Gewandhauskonzerte leitete, entscheidende Reformen für sein Orchester durchsetzte und die erste Musikhochschule in Deutschland gründete. In dieser Zeit entstanden auch seine großen Oratorien "Paulus" und "Elias", ein "Te Deum" und ein unvollendetes "Christus"-Oratorium, außerdem die Schauspielmusiken "Antigone", "Ein Sommernachtstraum" und "Oedipus".

 

 

Mendelssohn heute

 

Mendelssohn-Lichtperformance in Leipzig
Foto: Waltraud Grubitzsch/ dpa


Leipzig feiert, Museen, Verlage und CD-Produzenten haben ihre Chance genutzt.

Lange vor den eigentlichen Mendelssohn-Festtagen im August finden rund um den 200. Geburtstag von Mendelssohn am 3. Februar zahlreiche Veranstaltungen statt. Schon im Vorfeld hat Gewandhauschef Riccardo Chailly die Programme seines Orchesters vorgestellt, und das Mendelssohn-Haus lädt zum Festkonzert. Eine Ausstellung in Berlin begibt sich auf "Spurensuche", und eine CD-Gesamtaufnahme von Sony widmet sich dem kompletten OEuvre des Komponisten. Herausragend: Endlich ist mit der Edition einer Briefausgabe begonnen worden, die eine große Lücke in der Mendelssohn-Literatur füllen wird. Und der Reclam-Verlag hat die wegweisende Mendelssohn-Biografie des amerikanischen Musikwissenschaftlers Larry Todd auf Deutsch herausgebracht.

 

Gudrun Stegen

Категория: Страноведение | Добавил: admin1 (03.02.2009)
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