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Interview: Persönliche Erfahrungen in Deutschland
[ Скачать с сервера (5.80 Mb) ] 23.01.2009, 14:39

In diesem Podcast hörst du ein Interview mit Julia aus Russland. Julia ist 23 Jahre alt und lernt seit 13 Jahren Deutsch. Vor einem Jahr war sie für sieben Wochen in Deutschland und hat an einem Sommerkurs für Deutsch teilgenommen.

Im Moment schreibt sie ihre Doktorarbeit über deutsche Printwerbung und ist aus diesem Grund derzeit wieder für zwei Wochen in Deutschland. In diesem Interview wird Julia über ihre persönlichen Erfahrungen mit der deutschen Sprache, dem Sommerkurs und Deutschland im Allgemeinen erzählen. Viel
Spaß beim Zuhören!

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Russland special: Interview mit Julia

Young Germany (YG): Julia, ähm, als erstes möchte ich gerne von dir wissen:
Warum hast du angefangen, Deutsch zu lernen? Was hat dich an der Sprache
interessiert?

Julia (J): Ich habe angefangen, Deutsch zu lernen, weil - äh - Deutsch
obligatorisches Fach in der Schule war. Aber Deutschunterricht hat mir – äh - immer
Spaß gemacht. Wir hatten viele Spiele und – äh – wir haben viele Lieder gesungen.
Und wir hatten – äh – unsere eigenen Kassetten zu Hause. Äh, ich zum Beispiel, ich
habe zu Hause auch viel gehört und gesungen und das hat mir wirklich Spaß
gemacht.

YG: Das heißt, du fandest es nicht schwierig, Deutsch zu lernen?

J: Äh, es gab natürlich schwierige Sachen. Aber, es – ich habe zu mir gesagt: Ich
kann – äh – meine Muttersprache sprechen, warum kann ich nicht Deutsch
sprechen, das ist auch eine Sprache, man soll einfach lernen und sprechen.

YG: Du warst ja vor einem Jahr in Deutschland und hast hier einen Sommerkurs
gemacht, an einer privaten Sprachenschule. Kannst du ein bisschen beschreiben,
wie das gelaufen ist? Ähm, wie viele Stunden Unterricht hattest du am Tag und wo
hast du gewohnt während dieser Zeit?

J: Ja, ich habe für sieben Wochen Sommer-Deutschkurs – äh – gemacht und – ähm,
äh – ich hatte vier Stunden am Tag und noch zwei Stunden für Grammatik – äh – in
diesem, in dieser Schule und noch einmal pro Woche einen Privatunterricht und ich –
äh – denke, der Kurs hat mir sehr ge- geholfen, weil ich habe viel gelernt. Und – äh –
ich habe bei einer Gastfamilie in Hattersheim gewohnt, das ist ungefähr 30 Minuten
von der Schule entfernt. Und meine Gastfamilie war sehr nett und freundlich und wir
sind bis jetzt in Kontakt. Alles hat mir sehr gefallen, sehr gut.

YG: Würdest du so etwas Freunden empfehlen? Zum Beispiel, wenn sie eine
Deutschprüfung ablegen müssen?

J: Ich würde sicher – äh – diesen Sommerkurs – äh – empfehlen. Nach Deutschland
musste ich [mich] für Prüfungen – äh - nicht vorbereiten und ich hatte mehr Freizeit
und – äh – mir, mir hat – äh – alles – äh - gefallen in diesem Sommerkurs.

YG: Gab es etwas, das dir in deiner Zeit, als du in Frankfurt warst, besonders gut
gefallen hat oder auch etwas, was dir nicht so gut gefallen hat?

J: Mir hat fast alles – äh – gefallen. Besonders – äh – hat mir – äh – die Organisation
gefallen. Also, es war [eine] unbekannte Stadt für mich, aber man hat mir alles
erklärt, alles gesagt. Ähm, diese Stadt (Frankfurt) wurde bald – äh – wie eine
Heimatstadt. Und die Stadt selbst – äh - ist sehr schön. Verschiedene Arch- also
Architektur, zum Beispiel hohe Gebäude zusammen mit Römerplatz und Dom, und
die Menschen sind so freundlich und – äh – hilfsbereit. Aber da war eine Sache, die
mir nicht so besonders – äh – gut gefallen hat. Äh, es war sehr schwierig, einen Ort
zu finden, wo man - äh – gut essen kann.

YG: Was hat dir denn an dem Essen nicht so gut gefallen?

J: Äh, es gibt – äh – so viel Brot. Äh, ich meine, es - äh – es ist gut, dass es so viele
Bäckereien gibt, aber man kann nicht – äh – so gut dort essen. Ich meine Suppen,
oder gut gekochte Kartoffeln und wenn es ein – äh – gutes Restaurant gibt, dann ist
es wirklich teuer.

YG: Hast du manchmal daran gedacht, wenn du fertig promoviert hast, vielleicht
nach Deutschland zu kommen und hier Arbeit zu finden? Oder möchtest du lieber in
Russland bleiben?

J: Ich habe – äh – darüber noch nicht nachgedacht. Ähm, ich bin – äh – ganz – äh -
zufrieden in Russland. Aber vielleicht, wenn es eine gute Arbeit mit gute[m] Lohn gibt
– äh – dann ... vielleicht – äh – überlege ich noch einmal.

YG: Julia, vielen Dank für das Interview, dass du dir die Zeit dafür genommen hast
und – ähm – wir wünschen dir alles Gute für die Zukunft und natürlich auch für deine
Doktorarbeit.

J: Vielen Dank Ihnen auch. Äh, das war für mich auch sehr interessant und – äh –
alles Gute.

YG: Danke!

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teilnehmen an etwas: bei etwas mitmachen; sich an etwas beteiligen; partizipieren

-e Doktorarbeit, -en: schriftliche Arbeit, mit der man den Doktortitel bekommt

-e Printwerbung, -en: Werbung in Printmedien (Zeitschriften, Magazinen, Zeitungen
etc.)
derzeit: im Moment; momentan

obligatorisch: verpflichtend; etwas, das man tun muss (man hat keine andere Wahl)

-e Kassette, -n: (hier) Audio- / Hörkassetten. (Veraltetes) Speichermedium für
Hördateien, die man mit einem Kassettenrekorder abspielen kann.

-e Muttersprache, -n: allererste Sprache(n), die man lernt
laufen (hier): funktionieren; vor sich gehen

-e Gastfamilie, -n: Familie, bei der man in einem fremden Land vorübergehend lebt

Hattersheim: Stadtteil von Frankfurt am Main

in Kontakt sein mit jdm: mit jemandem in Verbindung sein; mit jemandem Kontakt
haben

empfehlen: einer anderen Person als gut darstellen; etwas loben
eine Prüfung ablegen: eine Prüfung machen / bestehen
sich auf etwas vorbereiten: etwas gut planen; etwas im Voraus gut organisieren

-r Römerplatz: Platz, an dem das Frankfurter Rathaus steht, mit
Treppengiebelhäusern


-r Dom (nur Sg.): Kirche: Kaiserdom St. Bartholomäus. Hier wurden
unter anderem 10 Kaiser gekrönt (1562 – 1792)

hilfsbereit: wenn jemand gerne und sofort hilft, dann ist diese Person ‚hilfsbereit’
promovieren: die Doktorarbeit schreiben; für den Doktortitel arbeiten



 

Категория: Аудио | Добавил: admin1
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