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Der 6. Januar ist Dreikönigstag. Die katholische Kirche feiert an diesem Tag das Epiphanias-Fest. Ein Tag voller Traditionen und Bräuche. Wo liegen die Wurzeln des Tages? Und was hat er zu bedeuten?
Seit dem Jahre 336, als Christi Geburt auf den 25. Dezember festgelegt wurde und man an diesem Termin die Menschwerdung Gottes feierte, wurde die Offenbarung seiner Göttlichkeit am 6. Januar von der Kirche gefeiert - als Epiphanias-Fest. An jenem Tag kamen, so steht es in der Bibel geschrieben, die Weisen aus dem Morgenland nach Betlehem, um das neugeborene Kind, den kommenden König der Juden, anzubeten. Sie hatten als erste von der Geburt Christi erfahren.
Das griechische Wort
"Epihaneia" meint soviel wie Erscheinung. Gemeint ist die Erscheinung
des Herrn, also Gottes. Seinen Ursprung hat das Erscheinungsfest
allerdings im ägyptischen Alexandria, wo in der Nacht vom 5. auf den 6.
Januar die Geburt des Gottes Aion, Gott des Lebens in Zeit und
Ewigkeit, auch Horus genannt, gefeiert wurde. Die Kirche übernahm
dieses Fest und deutete es in ihrem Sinne um.
Alles nur eine Erfindung? Bildunterschrift: "Die Anbetung der Heiligen Drei Koenige" in der Stuttgarter Staatsgalerie
Wer waren nun diese heiligen drei Könige? Im Matthäusevangelium des Neuen Testamentes werden sie als Sterndeuter und Weise bezeichnet, die, einem Stern folgend, aus dem Osten gekommen seien, um das Jesuskind zu finden. Sie brachten Myrrhe, Gold und Weihrauch mit. Woraus Papst Leo der Erste im 5. Jahrhundert folgerte, es seien drei Männer gewesen - eine unbewiesene Behauptung.
Auch die seit dem 6. Jahrhundert aufgrund der Geschenke vermutete Annahme, es handele sich um drei Könige, ist reine Spekulation. Die Namen der Drei - Caspar, Melchior und Balthasar - sind ebenfalls bloße Erfindung eins Theologen namens Beda Venerabilis. Und heilig gesprochen wurden die Weisen aus dem Morgenland nie.
Ob sie nun orientalische Magier oder Könige gewesen sind, ob sie sich bei ihrer Suche nach dem Christuskind in der Krippe vom hell leuchtenden Halleyschen Kometen leiten ließen, oder ob alles nur eine hübsche literarische Erfindung ist: Die heiligen drei Könige gehören seit dem Mittelalter, spätestens seit ihre angeblichen Gebeine im Jahre 1164 nach Köln überführt wurden, zum christlichen Festkalender. Die Vielgereisten, deren Gebeine von Konstantinopel über Mailand nach Köln kamen, wo sie bis heute als Reliquien in einen prächtigen Dreikönigsschrein verehrt werden, wurden zu Patronen der Reisenden und der Gasthäuser, die eben deshalb früher oft den Namen "Stern", "Krone" oder "Zum Mohren" erhielten.
C+M+B
Mit vielen Bräuchen und Riten gedachte man in alter Zeit den "Heiligen drei Königen". Dreikönigsspiele und Sternsingen waren bis zur Reformation üblich. Übrig blieb nur das Sternsingen, auch heute noch ziehen in katholischen Gegenden drei als Könige verkleidete Kinder von Haus zu Haus, singen Lieder und schreiben mit Kreide die Formel C+M+B auf die Türen, für die Namen Caspar, Melchior und Balthasar. Im Lateinischen bedeutet das aber auch "Christus mansionem benedicat", was soviel heißt wie: Christus schütze dieses Haus. Bildunterschrift: Der Schrein der Heiligen Drei Könige in Köln Kreide gehörte früher zur Abwehr von Unheil und Krankheit in jeden frommen, abergläubischen Haushalt. Mit Kreide malte man auch den Drudenfuß, das Zauber abwehrende Pentagramm auf die Haus-Schwelle, um die Trud, eine Albträume verursachende und Kinder raubende Hexe zu bannen. Immerhin gehen nach alter Legende am Dreikönigstag die "Zwölften" zu Ende, eine Reihe von gefährlichen Tagen und Nächten, an den das "Wilde Heer" sein Unwesen treibt.
In den Alpenländern nennt man diese Geister Perchten, rückte man schon in der Nacht vor dem 6. Januar dem "Wilden Heer", ursprünglich germanischen Dämonen und Totengeister, zu Leibe, damit der Feier des Dreikönigsfestes kein Unheil im Wege steht. | |
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