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Ostern in Deutschland
Am 12. April ist Ostersonntag! Ostern leitet sich von dem Begriff "Ostara" (Osten), "Eostre" oder "Eoastrae" ab, dem angelsдchsischen Namen der teutonischen Gцttin der Morgenrцte, des Frьhlings und der Fruchtbarkeit, der Braut des jungen Maigrafen (Freyr - Freyja). Zum Fest der Gцttin Ostara wurde die frische, grьnende Erde und die Liebe (Morgenrцte) gefeiert. Die Tage sind lдnger als die Nдchte und der Frьhling hat sich gegenьber dem Winter durchgesetzt. Zu Ostara wurde auch der Schwerttanz getanzt der den Kampf des Sonnengottes mit den Wintermдchten und deren Niederlage versinnbildlichen sollte. Zu Ostarun (althochdeutsch Ostern) wurden wahrscheinlich als Opferbrauch Eier vergraben, Eier verschenkt und gegessen. Das heidnische Fest der Ostera wurde wie andere germanische Festtage mit christlichen Gewand ummantelt, um das Heidentum in den Kцpfen der Menschen in Vergessenheit geraten zu lassen. In den romanischen Sprachgebieten lдЯt sich die Verbindung zum Passahfest in dem Wort fьr das Osterfest finden ( franzцsisch: paques ) . Ostern ist das theologisch bedeutendste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Auferstehung Jesu. In der christlichen Lehre kommt die Ableitung Ostern von Osten. Die Blicke der Frauen, die zuerst am leeren Grab Jesu standen richteten sich nach Osten zum Sonnenaufgang/Morgenrцte ( lat. aurora ), denn sie glaubten Jesu kommt von dort auf die Erde zurьck. Deswegen sind die Kirchen nach Osten ausgerichtet erbaut worden. Nach der christlichen Forschung leitet sich Ostern auch evtl. von der christlichen Bezeichnung fьr die Osterwoche "in albis" ab, die man fдlschlicherweise als Plural von "alba" (= Morgenrцte) verstand und mit dem althochdeutschen "eostarun" wiedergab. Neuerscheinung 1999: Jьrgen Udolph, Woher kommt eigentlich das Wort "Ostern"? Man ist sich ьber die Herkunft keineswegs einig. Es gab bisher zwei Theorien: 1) Beda, angelsдchsischer Geschichtsschreiber und Theologe († 735), nahm an, daЯ der fьr den Monat "April" verwendete altenglische Name Eosturmonath von einer Gцttin abgeleitet sei. Entsprechend vermutete man in Deutschland eine Gцttin "Ostara". Schon lange ist man sich einig, daЯ es diese Gцttinnen nie gegeben hat. 2) Der zweite Versuch besteht darin, das Wort "Ostern" mit dem "Osten" zu verbinden. Das deutsche Wort Osten gehцrt zusammen mit lat. auster "Sьdwind", altslavisch zaustra "Morgen" letztlich zu einem Wort fьr "Morgenrцte", griech. Eos, lat. Aurora. Bei dieser Verbindung muЯ man allerdings zu einer falschen Ьbersetzung aus dem Lateinischen greifen; zudem ist fьr das Osterfest nicht der Morgen, sondern die Nacht entscheidend. Jetzt liegt ein neuer Vorschlag vor. In seinem Buch "Ostern – Geschichte eines Wortes" (C. Winter Universitдtsverlag Heidelberg 1999, 125 Seiten, DM 28,–, ISBN 3-8253-0866-9) geht der Autor, Prof. Dr. Jьrgen Udolph, Sprachwissenschaftler an der Universitдt Gцttingen, einen anderen Weg: Nordgermanische Sprachen kennen eine Wortfamilie, die sprachlich zu Ostern paЯt: anord. ausa "(Wasser) schцpfen, gieЯen", austr "BegieЯen". Eine heidnische Form der Taufe samt Namengebung der Neugeborenen wurde als vatni ausa ("mit Wasser begieЯen") bezeichnet. Das Wort "Ostern" bezieht sich daher eher auf die Taufe, das zentrale Ereignis des christlichen Festes in den ersten Jahrhunderten n. Chr. (Katechumenat; Kulmination in der Osternacht). Dazu passen die sprachlichen Belege (auch die westslavischen Osterbezeichnungen); auch erklдrt sich die Pluralform des Osterwortes aus dem dreimaligen BegieЯen. Kirchenhistorische Fakten wie Massentaufen zu Ostern und an Flьssen, sekundдre Bedeutung der Baptisterien, Verdrдngung eines heidnischen Frьhlingsfestes durch das christliche Ostern, Hцhepunkt des Osterfestes in der Nacht und der ЬbergieЯritus stimmen mit der Etymologie ьberein. Christliches Osterfest in Deutschland Fьr die Christen ist die Auferstehung Jesu ein zentrales Ereignis ihres Glaubens. Der Tod wird nicht als Ende, sondern als Neubeginn eines neuen Lebens gesehen. Damit soll im christlichen Osterfest bekundet werden, daЯ das Leben ьber Tod, die Wahrheit ьber die Lьge, die Gerechtigkeit ьber das Unrecht und die Liebe ьber den HaЯ siegen wird. Im Christentum dauert die Osterzeit 50 Tage bis Pfingsten. Vor dieser Osterzeit liegt die Fastenzeit auch Passionszeit genannt, die 40 Tage andauert und am Aschermittwoch beginnt. Weitere christliche Feiertage in dieser Zeit sind in der Karwoche mit dem Palmsonntag und dem Grьndonnerstag zu finden. Der Karfreitag und der Ostersonntag sind bedeutende Tage im christlichen Feiertagskalender. Der Karsamstag ist der Tag der Trauer und der Osternacht. Der Ostermontag schlieЯt das Osterfest ab. Fьr die Christen sind Traditionen, wie Ostermesse, Osternacht, Osterwasser, Osterkerze, Osterlamm usw. wichtig, die aber nicht nur christlichen Ursprungs sind. Nach dem Kirchenjahr ist in der Osterzeit die Farbe WeiЯ zu tragen, die die Farbe des Lichtes dokumentiert. Aber auch in der Verbindung der Tauffeier, die in der Osterzeit besondere Bedeutung erlangt hat, werden weiЯe Kleider der Getauften getragen, um somit die Reinheit zu zeigen. Ostern ist aber nicht nur aus dieser christlichen Bedeutung heraus entstanden, sondern hat weitere Traditionen. Die Verbindung zum jьdischen Passahfest, zum Frьhlingsfest oder zum Fruchtbarkeitsfest sind ebenfalls historisch zu belegen. Die Terminierung von Ostern ist aus zwei Traditionen heraus zu erklдren. Die Christen feiern die Auferstehung Jesu nach dem jьdischen Passahfest, denn Jesu ist am dritten Tag nach Passah auferstanden. Das Passahfest findet am 14. Nisan, der ersten Vollmondnacht des ersten Monat des Jahres, nach dem babylonischem Mondkalender statt und erinnert an den Auszug Israels aus Дgyptens. Dadurch fдllt der Feiertag der Auferstehung auf verschiedene Wochentage. Im Christentum wurde im Konzil von Nicдa 325 Ostern auf den Tag festgelegt, der nach dem Vollmond auf die Frьhlingstag- und nachtgleiche folgt. Die westliche Kirche einigte sich nach der Einfьhrung des gregorianischen Kalenders am ersten Sonntag, der dem ersten Vollmond nach der Frьhlingstag- und nachtgleiche ( Frьhlingsbeginn zwischen dem 20. und 23. Mдrz ) folgt, Ostern zu feiern. Nach dem christlichen Festkalender, " computus ecclesiasticus " oder " computus paschalis " genannt, lдЯt sich die Zeitspanne von Ostern vom 22. Mдrz bis zum 25. April eines Jahres eingrenzen. Fastenzeit - Passionszeit in Deutschland Die Bezeichnung Fastenzeit ist mit dem kirchlichen Begriff Passionszeit gleichzusetzen. Mit der Passionszeit wird die religiцse Verbundenheit dieser Zeit deutlicher. Denn mit der Passionszeit ist die Leidenszeit von Jesus Christus gemeint und dabei soll auf das Wirken Jesu und die Ausrichtung des menschlichen Lebens nach dem Handeln Jesu hingewiesen werden. Die Fastenzeit ist eine Zeit der Rьckbesinnung. Die christliche Fastenzeit dauert vierzig Tage und beginnt mit dem Aschermittwoch und endet mit dem Karsamstag. Dabei werden nur die Werktage, also keine Sonntage gezдhlt. Die Zahl 40 findet sich noch in vielen anderen Bibeltexten. Die Ableitung dieser 40 Fastentage, geht auf die vierzigtдgige Gebets- und Fastenzeit von Jesus, nach der Taufe im Jordan zurьck. In der Fastenzeit ahm der Christ die 40 Fastentage von Christus nach. Weitere Ereignisse die 40 Tage andauerten sind die Wanderung von Elia durch die Wьste und die Tage die Mose auf dem Berg Sinai verbrachte. Auch das Volk Israels verbrachte 40 Jahre in der Wьste. Die Vorbereitungswochen wдhrend der Fastenzeit vor dem hцchsten christlichen Fest Ostern haben eine lange Tradition und sind bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts bekannt. Die Glдubigen verzichteten in der alten Kirche wдhrend der Fastenzeit auf Fleischspeisen und Wein, spдter auch auf Milch, Butter, Kдse und Eier und begnьgten sich mit einer Mahlzeit am Abend. Nach alter Sitte wurde allerdings der Sonntag als Fasttag ausgenommen. In der Fastenzeit muЯ heute nicht auf Essen und Trinken verzichtet werden, sondern sie soll auf einen sinnvollen Umgang mit den Gaben Gottes und der Schцpfung hinweisen und uns aufzeigen, wie wir verantwortungsvoll unser Leben gestalten kцnnen. Frьher wurde Taufbewerbern in dieser Zeit eine BuЯe auferlegt, in dem sie auf das Essen verzichten muЯten und dann zur Osternacht getauft wurden oder sie durften keinen Gottesdienst besuchen und muЯten violette Kleidung tragen und durften diese erst wieder in der Osternacht ablegen, als Zeichen der Vergebung. Die kirchliche Farbe der Passionszeit ist das Violett, eine kцnigliche Farbe, um sich auf einen Kцnig vorzubereiten. Symbolisch ist violett die Farbe der BuЯe, des Gebetes und der Besinnung und erinnert an den Purpurmantel den Jesus zum Spott vor der Kreuzigung umgehдngt bekam. Heute ist es zur Fastenzeit in religiцsen Gebieten ьblich, verstдrkt zu beten. Viele Menschen spenden vermehrt in dieser Zeit auch Geld an Hilfswerke. Das Fasten beschrдnkt sich bei den Menschen darauf, teilweise auf Fleisch oder SьЯigkeiten zu verzichten oder an einem Tag in der Woche zu fasten. Manche trinken auch keinen Alkohol oder verzichten auf das Rauchen. Wдhrend der цsterlichen Fasten- und BuЯzeit (als Erinnerung an die Passion Christi) finden traditionell keine Festlichkeiten, auch keine Hochzeiten statt. Auch das Verbot von Tanzveranstaltungen gibt es noch in verschiedenen Regionen. Aschermittwoch Der Aschermittwoch ist der erste Tag der 40tдgigen Vorbereitungszeit auf das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten an Ostern ( Fastenzeit ) und ist am Mittwoch nach dem Sonntag Estomihi und am siebten Mittwoch vor Ostern (vor dem ersten Fastensonntag = Invokavit). In der alten Kirche war der Aschermittwoch (in der lateinischen Liturgie: Quadragesima = der 40. [Tag] ) der Beginn der цffentlichen BuЯe (цsterliche BuЯzeit). Der Aschermittwoch beendet die Fastnachtszeit in der ausgelassen gefeiert wurde. Die Fastnacht oder auch Fasching und Karneval (lat. "carne vale" = "Fleisch, lebe wohl") genannte Zeit, war frьher der Vortag von Aschermittwoch. Die Fastenzeit soll die Christen wieder zu sich selbst fьhren. Wenn Christen diese Zeit richtig nutzen, besser gesagt, vielleicht richtig leben, und sich auf das Angebot dieser Wochen einlassen, dann kann sich in ihrem Leben manches verдndern. Die Zeit vor Ostern will helfen den oft getrьbten Blick wieder klarer werden zu lassen und vielleicht in einen ungesunden Halbschlaf verfallenes BewuЯtsein wieder zu wecken und zu schдrfen. Heute sind nur noch Aschermittwoch und Karfreitag sogenannte strenge Fasttage, an denen die Katholiken sich nur einmal am Tag sattessen und auf Fleisch verzichten sollen. In christlichen Gegenden wird als Symbol der BuЯe und Reinigung am Aschermittwoch das Aschenkreuz vom Priester auf die Stirn der Glдubigen gezeichnet oder auf den Kopf gestreut. Die Asche fьr das Aschenkreuz wird aus den verbrannten Palmen- oder Buchsbaumzweigen gewonnen, die am vorjдhrigen Palmsonntag gesegnet wurden. Bei dieser Kreuzzeichnung spricht der Priester die Worte: "Gedenke Mensch, daЯ du aus Staub bist und zum Staub wirst du zurьckkehren" oder "Kehrt um und glaubt dem Evangelium". Asche ist das Symbol der Vergдnglichkeit und das zentrale Symbol des Aschermittwoch. Mit dem Aschekreuz, das sich die Christen im Gottesdienst auf die Stirn zeichnen lassen, bekunden sie die Bereitschaft zur Umkehr und zu einem Neubeginn. Sich fastend einschrдnken, beim Essen und Trinken wie auch beim Konsum von GenuЯmitteln und mцglicherweise anderen Genьssen, die vielleicht schon alltдglich geworden sind, ist eine Grundvoraussetzung zur Gesundung von Leib und Seele. Als Brauchtum ist heute am Aschermittwoch in einigen Gebieten von Deutschland das Heringsessen ьblich. Karwoche in Deutschland Die Karwoche ist die Woche unmittelbar vor Ostern. Sie ist die Kernzeit der цsterlichen Passionszeit und fьr Christen die wichtigste Woche des Kirchenjahres. Kar stammt vom althochdeutschem Wort "chara" oder "kara"und bedeutet Kummer, klagen oder trauern. Schon aus dieser Ьbersetzung wird die Bedeutung dieser Woche verstдndlich. Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag. An diesem Tag werden, im Gedenken an Jesus Einzug in Jerusalem, feierliche Prozessionen veranstaltet und Palmen- oder Buchsbauzweige der Christen gesegnet. In der Karwoche liegen noch der Grьndonnerstag, der Karfreitag und der Karsamstag, auch Ostersamstag genannt. Nach christlichem Glauben gehцren der Karfreitag und der Karsamstag schon zum цsterlichen Fest. Jedoch beginnt das Osterfest erst mit dem Gottesdienst am Karsamstag abend. Der Grьndonnerstag erinnert an das Abendmahl vor der Kreuzigung Jesu. Die Bezeichnung Grьndonnerstag kann auf verschiedene Erklдrungen zurьckgefьhrt werden. Der Karfreitag ist der Ьberlieferung nach der Todestag Jesu. An diesem Tag werden verschiedene Brauchtьmer gepflegt. Fьr die evangelischen Christen ist es der hцchste Feiertag im Jahr. Der Karsamstag wird hдufig schon zum Osterfest gezдhlt, jedoch beginnt das Osterfest erst mit dem Gottesdienst am Abend von Karsamstag auf Ostersonntag. Palmsonntag Das alte Frьhlingsbrauchtum mit wachstumsfцrdernden und unheilabwendenden Motiven, hat sich durch eine Verchristlichung mit solchen des цsterlichen Sieges Christi am Palmsonntag verbunden. Mit dem Palmsonntag ( lateinisch dies florum, dies palmarum ), danach volkstьmlich im evangelischen Bereich Palmarum, auch Palmtag genannt, beginnt die Karwoche. Der Sonntag vor Ostern steht im Zeichen des Einzuges Jesu in Jerusalem und fьhrt das цsterliche Erlцsungswerk in der Katholischen Kirche einschlieЯlich des Karsamstag zum Osterfest hin. Im neuen Testament wird berichtet, daЯ Jesus vor dem jьdischen Paschafest vom Цlberg auf einem Esel in Jerusalem einreitet. Fьr die Bevцlkerung war er der Messias. Sie jubelten ihm zu und breiteten ihre Kleider sowie Palmzweige und Цlbaumzweige auf der StraЯe aus. Dabei riefen Sie: "Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Hцhe".Spдter verlangten sie schreiend von Pontius Pilatus, Jesus als Verrдter zu kreuzigen. Auf diese Begebenheit geht unser Palmsonntag zurьck. Er ist untrennbar mit der darauffolgenden Passionswoche verbunden, welche fьr den christlichen Glauben eine zentrale Bedeutung hat, weil sie an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus erinnert. Seit dem 4. Jahrhundert wird im byzantinischen Liturgiebereich des Einzugs Jesu in Jerusalem in Form einer Prozession gedacht. Durch ein irdisches Missale ist die Palmweihe am Palmsonntag im 7. Jahrhundert bezeugt. In Deutschland verbreitete sich die Palmsonntags-Prozession erst im 11. und 12. Jahrhundert. Die Palmen stehen dabei als Symbol fьr den Einzug Jesu und dessen Huldigung. Der Umzug mit einem Palmesel war weit verbreitet. Der zelebrierende Priester erhielt bei der Kreuzverehrung vor der Kirche zum dreimaligen Gesang des " percutiam pastorem" drei Streiche mit einer speziellen Palmrute, worauf die Chorsдnger die Antiphon "pueri Hebraeorum" anstimmten Da in Deutschland keine echten Palmen zur Verfьgung stehen, verwendet man am Palmsonntag stattdessen hiesige Grьnzweige: Buchsbaum, Weidenkдtzchenbьschel oder auch Wacholder. Am Palmsonntag beginnt die hl. Messe mit einer Palmweihe. Im Gedenken an Jesu wird in einer feierlichen Palmprozession das Kreuz in die Kirche getragen, begleitet von MeЯdienern, Kindern und der Gemeinde, die in ihren Hдnden Buchsbaumzweige halten. Erstmals in der Karwoche wird am Palmsonntag die Passion Jesu, das Leiden und Sterben des Herrn, verkьndigt. Die Liturgie dieses Sonntags fьhrt die Christen vom Jubel beim Einzug Jesu in Jerusalem bis zum "Kreuzige Ihn" und zum Tod. Nach dem Gottesdienst werden die geweihten Zweige am Palmsonntag wieder mit nach Hause genommen und als segenbringende Zeichen hinter die im Haus befindlichen Kreuze oder Weihkessel gesteckt. Man glaubt, daЯ sie das Unglьck vom Haus fernhalten. Der Palmsonntag heiЯt seit der Kalenderreform im Jahr 1969 Dominica in palmis de passione domini (Palmsonntag vom Leiden des Herren). Der Palmsonntag ist in den deutschen evangelischen Landeskirchen ist meist noch Konfirmationssonntag. In Paderborn-SchloЯ Neuhaus binden die Kommunionkinder Palmstцcke. Jeder Besucher der Messe bringt dazu einen ca. 1 m langen Stock mit, der mit Buchsbaum-, Koniferen- oder Lebensbaumzweigen sowie lustigen Bдndern geschmьckt wird. Grьndonnerstag Seit etwa 1500 Jahren feiern die Christen den Grьndonnerstag, den fьnften Tag der Karwoche, zur Erinnerung an die Einsetzung der heiligen Eucharistie. Der Grьndonnerstag erinnert an den Tag des Abendmahls vor dem Todestag Jesu. Dieses Abendmahl am Vorabend des Karfreitag nahm Jesu mit seinen engsten Vertrauten, den zwцlf Jьngern ein. Das Abendmahl bedeutet Abschied von Jesu nehmen, gleichzeitig aber auch ein Anfang fьr den christlichen Glauben. Denn in Form von Brot und Wein wurde Jesu selbst angenommen und um Vergebung der Schuld gebeten. Gleichzeitig wird schon auf die Auferstehung und das Weiterleben Jesu hingedeutet. Trotz des Verates durch Judas und das Leugnen der Jьnger, nimmt Jesus die Schuld allein auf sich und gibt Hoffnung fьr ein neues besseres Leben nach seinem Tod. Jesus forderte seine Jьnger auf fortan gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Wohl deshalb ist der Ursprung aller Abendmahlsfeiern der Grьndonnerstag. Mit der FuЯwaschung durch den Priester an 12 Mдnnern wird in einigen Gemeinden daran erinnert, daЯ Jesus den 12 Aposteln die FьЯe wusch. Nach dem Gloria-Gesang verstummen in den Gottesdiensten die Orgeln und auch die Glocken werden bis zum Osterfest nicht gelдutet. Bei Beendigung des Gottesdienstes trдgt der Priester den Hostienkelch in einer Prozession in einigen Gemeinden zu einem Seitenaltar oder in eine Kapelle. Nach der MeЯfeier werden Blumenschmuck und Kerzen beiseite geschafft. Dies symbolisiert die Trauer ьber den Tod Jesus. Wegen des nahen Todes Jesu ist der Grьndonnerstag ein Tag der Trauer. Die Glдubigen werden in vielen Gemeinden von den Messdienern mit Holzklappern und Ratschen zum Gottesdienst gerufen. In besonders gestalteten Betstunden oder im stillen Gebet gedenken die Glдubigen des Geschehens am Цlberg. Fьr die Herkunft des Begriffes Grьndonnerstag gibt es heute verschiedene Erlдrungsmцglichkeiten. Es ist mцglich, daЯ durch die an diesem Tag ьblichen grьnen MeЯgewдnder, denn die kirchliche Farbe diese Tages ist grьn, dieser Name entstanden ist. Andererseits wurden im Mittelalter die Sьnder in der Fastenzeit von dem Gottesdienst ausgeschlossen und muЯten BuЯe tun. Erst am Donnerstag vor Ostern durften sie wieder in die Kirche eintreten und als Zeichen auf die Vergebung ihrer Sьnden schmьckten sie sich mit jungem Grьn. Grьn kцnnte aber auch auf den althochdeutschen Begriff "grunen" (greinen, weinen) zurьckgehen. Ob sich das Klagen dabei auf die Fastenzeit mit dem Leiden, auf die darauffolgende Nacht, die Jesus in Todesangst verbrachte oder das Weinen auf die bevorstehende Kreuzigung Jesu bezieht ist nicht geklдrt. Auch das Erwachen der Natur in dieser Jahreszeit, das Grьnwerden der Pflanzen verbindet uns mit dem Grьndonnerstag und dem Osterfest. Darьber hinaus gibt es die Verbindungen zum Osterhasen, Osterlamm, Osterfeuer, Osterblumen, usw., die alle mit dem Erwachen und der Hoffnung im Zusammenhang stehen. Unabhдngig vom christlichen Glauben wird die Farbe Grьn als Zeichen / Farbe der Hoffnung verstanden. Vom grьn abgeleitet ist es heute in vielen christlichen Familien an Grьndonnerstsag ьblich, grьnes Gemьse zu essen, z.B. Spinat oder Brunnenkresse. Karfreitag Das Wort Karfreitag (Kummer-Freitag) leitet sich vom althochdeutschem Begriff "chara" ab, was Klage, Elend oder Trauer bedeutet. Die frьhen Christen beklagten das Sterben und den Tod von Jesus, weil sie glaubten, daЯ alles verloren sei. Fьr sie war es schon ein Tag der Trauer und nicht der Festesfreude. Der Karfreitag (ein "stiller" Feiertag) galt frьher fьr die evangelischen Christen als strenger BuЯtag und ist heute hцchster kirchlicher Feiertag. Vor allem im Tod Jesu sahen die Reformatoren die Erlцsung aus Sьnde und Schuld. Fьr die Katholiken ist das Osterfest der hцchste kirchliche Feiertag. In der rцmisch-katholischen Kirche besteht der Karfreitag aus drei Teilen: Wortgottesdienst, die Verehrung des Kreuzes und die Feier der hl. Kommunion. Dieser Tag ist der Ьberlieferung nach der Todestag von Jesus. An diesem Tag fand der ProzeЯ, die Hinrichtung und die Beerdigung Jesu in Jerusalem statt. In der Bibel finden sich in den vier Evangelien die Ablдufe und Ereignisse der Geschehnisse in den Passionsgeschichten wieder. Nach dem jьdischen Kalender ist Jesus am 15. Nisan mittags um die neunte Stunde am Kreuz auf dem Kalvarienberg gestorben. Dem gregorianischen Kalender nach kцnnte es der 7. April 30 oder der 3. April 33 nachmittags um drei Uhr gewesen sein. Der Karfreitag ist der Gedдchtnistag der Kreuzigung. Er wird als Fasttag und im Zeichen der Trauer in Stille und Besinnlichkeit begangen. Am Nachmittag um drei Uhr, zur Todesstunde von Jesus, versammeln sich die Christen zum Wortgottesdienst mit Verlesung der Passionsgeschichte (Leidensgeschichte Jesu), zur Kreuzverehrung (das mit einem violetten Fastentuch bedeckte Kreuz wird enthьllt und durch Kniebeugen verehrt) und der anschlieЯenden Kommunionfeier. Am Karfreitag ist auch die Kirchengestaltung traurig. Es stehen keine Blumen und keine Kerzen auf dem Altar und die Lieder singen die Christen ohne Begleitung durch die Orgel und die Glocken schweigen. In vielen Gemeinden finden am Morgen des Karfreitag oder zur Sterbestunde um 15 Uhr Kreuzwegandachten und Karfreitagsprozessionen statt. Der Kreuzweg beschreibt die wichtigen Stationen dieses Tages. 1. Jesus wird zum Tode verurteilt 2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern 3. Jesus fдllt zum ersten Mal unter dem Kreuz 4. Jesus begegnet seiner Mutter 5. Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen 6. Veronika reicht Jesus das SchweiЯtuch 7. Jesus fдllt zum zweiten Mal unter dem Kreuz 8. Jesus begegnet den weinenden Frauen 9. Jesus fдllt zum dritten Mal unter dem Kreuz 10. Jesus wird seiner Kleider beraubt 11. Jesus wird ans Kreuz genagelt 12. Jesus stirbt am Kreuz 13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den SchoЯ seiner Mutter gelegt 14. Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt In vielen Gemeinden finden sich Kreuzwege, auch die vom Christentum inspirierte Kunst hat vielfдltige Kunstwerke erschaffen, die im Zusammenhang mit diesen Ereignissen stehen. Das Kreuz wurde ab dem 3. Jahrhundert ein Zeichen der Christenheit. Am Karfreitag werden heute noch verschiedene Brauchtьmer gepflegt. Christen essen am Karfreitag Fisch, weil der Fisch eines der дltesten Symbole ist, mit dem sie sich zu erkennen geben. Das Wort "Fisch" heisst auf griechisch "Ichthys". Das sind die Anfangsbuchstaben von "Iesus Christos Theos Yos Soter". Auf deutsch: "Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter". In Frankreich heiЯt der Karfreitag "vendredi saint", was heiliger Freitag heiЯt und in England wird er "Good Friday" oder "Black Friday" genannt, was ьbersetzt guter Freitag oder schwarzer Freitag heiЯt. Karsamstag – Ostersamstag Der Karsamstag, oder auch Ostersamstag genannt, ist der erste Tag nach Jesus Tod und der Tag der Grabesruhe. Es findet kein Gottesdienst statt und die Altдre in den Kirchen sind frei von Kerzen und Blumen. Der Sabbat ist der jьdische Ruhetag. An diesem Tag darf nicht gearbeitet werden. Deswegen muЯte Jesus noch am Freitag beerdigt werden. Am Karsamstag wurden Wachen vor dem Grab von Jesus positioniert. Sie sollten darauf achten, daЯ der Leichnam nicht gestohlen wird und so die Aussage im Land verkьndet werden kann, daЯ Jesu auferstanden sei. Am Karsamstag wurde aber nicht nur Jesus fьr tot erklдrt, sondern auch die Hoffnung auf einen Retter begraben. Denn am Karsamstag versteckten sich die Jьnger aus Angst selbst am Kreuz hingerichtet zu werden. Dieser Tag der Depression besiegelte bei vielen Menschen den Glauben an einen neuen Anfang. Symbolisch kann man fьr den Karsamstag sagen, daЯ trotz der hoffnungslosen Lage das Leben weitergeht und bessere Tage folgen, wie die Auferstehung Jesus deutlich macht. Erst in der Nacht zum ersten Ostertag oder sogar in der Frьhe des Ostermorgens kommen die Christen zur Feier der Auferstehung zusammen, verbunden mit der Weihung des Osterwasser, des Osterfeuer und der Osterkerze. Die Glocken, die sich am Grьndonnerstag mit vollem Geiдute nach dem Abendmahls- Gottesdienst verabschiedet hatten kehren am Karsamstag beim Gloria in der hl. Osternacht wieder mit vollem Klang zurьck. Die Osternachtsmesse besteht aus Lichtfeier, Wortgottesdienst, Tauffeier und Eucharistiefeier. Osterbrauchtum in Deutschland an Karsamstag: In Neunkirchen im Oberpinzgau kommt eine Truhenratsche wдhrend der "glockenlosen" Zeit zwischen Grьndonnerstag und Karsamstag zu Ehren die auf einem Handwagen von den MeЯdienern durch den Ort gezogen wird. In Saarwellingen gehen die Messdiener am Karsamstag klдppern und Eier sammeln. In Weismain-Geutenreuth wird von Grьndonnerstag bis Karsamstag geschnattert und geratscht. In Attendorn werden Karfreitag und Karsamstag "die vollen Stunden" auf einem alten Nachtwдchterhorn in alle vier Himmelsrichtungen angekьndigt und am Karsamstag findet an der Nordseite der Pfarrkirche die "Semmelsegnung" statt. Der Ostersemmel, dessen Teig mit Kьmmel durchsetzt ist, hat an beiden Enden je einen Einschnitt, so daЯ sich zwei "Hцrner" bilden. Die Form erinnert an die Schwanzflosse eines Fisches, das дlteste Symbol des Christentums. Seit 1658 ist der Brauch nachweisbar und hat sich seit dem in Attendorn erhalten. Beim Weihfeuer-Tragen in St. Georgen an der Stiefing wird am Karsamstag das Feuer vor der Pfarrkirche gesegnet und durch Buben und Mдdchen mittels glosender Zunderpilze (Baumschwamm), von Haus zu Haus getragen. In allen Hдusern wird dann von den Austrдgern ein Stьck dieser glosenden Pilze auf die Herdplatte eines Herdes gelegt. Dafьr bekommen die Jugendlichen von den Hausbewohnern eine kleine Geldspende. Erloschene Stьcke dieser Pilze werden oft von der Bevцlkerung bei Gewittern ins Herdfeuer oder auf Elektroherde gelegt, um das Haus vor Blitzschlдgen zu schьtzen. Fьr die Bevцlkerung in Deutschland ist der Karsamstag ein Tag der Vorbereitung fьr die Osterfeiertage. Die Frauen backen oft ein leckeres Osterlamm den Osterzopf oder die Ostertorte und fдrben oder bemalen die letzten Ostereier. Die Kinder basteln ein Osternest und Osterschmuck oder bereiten die Osterspiele fьr Ostersonntag und Ostermontag vor. Osterfeiertage in Deutschland Die Osterfeiertage werden am Ostersonntag und Ostermontag in der Kirchengemeinde und in der Familie gefeiert. Der Ostersonntag ist der Auferstehungstag von Jesus. Kreuzigung und Auferstehung sind Fundamente christlichen Glaubens. In der Bibel wird die tatsдchliche Auferstehung Jesu nicht beschrieben, nirgends ist davon die Rede, daЯ sie jemand beobachtet hat. Was es in der Heiligen Schrift gibt, sind Berichte ьber das leere Grab, die Verkьndigung der Auferstehung durch einen Engel, Berichte ьber Erscheinungen des Auferstandenen und die Bekenntnisse, die diesen Glauben bezeugen. In der katholischen und orthodoxen Kirche wurde der Triumph der Auferstehung, der Sieg ьber den Tod am Ostersonntag mit dem festlichsten Gottesdienst des Jahres besonders herausgehoben. Heute besteht bei den christlichen Konfessionen weitgehend Einigkeit, daЯ Tod und Auferstehung als Ganzes gefeiert werden. Der Ostermontag ist in Deutschland gesetzlicher Feiertag. Die eigentlichen Osterfeiertage sind der Ostersonntag und der Ostermontag, jedoch wird der Ostersamstag immer mehr zu den Osterfeiertagen gezдhlt. Am Ostersamstag stehen die Vorbereitungen fьr das Osterfest an die hдufig alte Brauchtьmer sind. In der Osternacht findet der Gottesdienst statt. Ostersonntag Der Ostersonntag ist der wichtigste Tag an den Osterfeiertagen. Am Ostersonntag freut sich die christliche Gemeinschaft ьber die Auferstehung von Jesus. Damit wird in die Hoffnungslosigkeit des Lebens plцtzlich wieder ein Ziel oder Sinn gegeben, daЯ das Wirken von Jesus nicht ohne Wirkung bleibt, sondern den Menschen wieder Hoffnung gibt. Die Feier beginnt in der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag mit einem Gottesdienst. In diesem Gottesdienst wird an die Auferstehung Jesu erinnert. Symbolisch wird dies durch das Licht getan. Zunдchst ist es Dunkel in der Kirche, was den Tod von Jesus bedeutet, doch durch Kerzen wird Helligkeit, was die Auferstehung von Jesus bedeutet, in den Raum und in das Leben gebracht. Nach diesem Gottesdienst erklingen die Glocken wieder, die nach dem Trauertag Karfreitag verstummt waren. An diesem Ostersonntag gibt es neben dem ausgiebigen familiдren Frьhstьck viele Brauchtьmer die durchgefьhrt werden. Bekannt in Deutschland ist das Osterei suchen. Die Kinder suchen, die versteckten Eier im Garten oder im Haus. Diese Ostereier wurden in der Nacht vom Osterhasen versteckt. Mit diesem Osterei lassen sich verschiedene Spiele, wie das Osterei dьpfen sein, Osterei im Berg, Ostereier blasen durchfьhren. Ein alter Brauch der wieder an Bedeutung gewinnt ist das Osterreiten. Der Osterritt der Sorben, die in der Nдhe von Berlin in Gebiet Brandenburg ansдssig sind findet am Ostersonntag immer mehr Mitmacher. Dabei wird mit dem Kreuz auf dem Pferd um die Дcker geritten. Mit diesem Flurumritt sollte der Frьhling begrьЯt werden und Saat gesegnet werden, damit im Herbst reichlich geerntet werden kann. Auch die christliche Bedeutung von der Verkьndung der Auferstehung Jesus Christus wird damit dokumentiert. Das Osterfest ist heute ein Fest der Familie. Man trifft sich mit der Verwandschaft, um dieses Fest zu feiern. Nach dem Gang zur Kirche wird gemeinsam ausgiebig gespeist. Die Kinder suchen Ostereier, singen ein Osterlied oder tragen ein Ostergedicht vor und hoffen auf Geschenke. Ostermontag Der Ostermontag, der letzte Osterfeiertag ist in Deutschland gesetzlicher Feiertag. Die christliche Gemeinde besucht auch am Ostermontag den Gottesdienst. Wie das gesamte Osterfest steht der Montag auch im Zeichen der Familie. Die ganze Familie ist versammelt und nimmt gemeinsam das Essen zu sich. Das Osterlamm ist wiederum der Mittelpunkt des Ostertisches. Osterspiele, Ostereier, Osterhase, usw. stehen auch an diesem Tag im Mittelpunkt. Oftmals werden auch an dem Ostermontag Ausflьge mit der Familie, besonders mit den Kindern gemacht. Die in der Nдhe stattfindenden Ostereiermдrkte oder Ostermдrkte werden besucht. In verschiedenen Regionen werden auch am Ostermontag noch alte Brauchtьmer gepflegt. Es gibt in einigen Gemeinden Christen, die aus ihrem Dorf hinausziehen, wie es die Jьnger damals machten, um die Taten und den Glauben von Jesus zu verbreiten. Источник: http://www.german-easter-holiday.com | |
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